Erfolgssicherung im Mittelstand
Motivation als Erfolgsfaktor
Die vermeintlich glücklichsten Mitarbeiter der Welt
Ein stellvertretendes Beispiel aus der Praxis: Fünf Jahre lang habe ich eine internationale Digitalagentur im HR-Bereich mit aufgebaut und schließlich sehr erfolgreich verkauft. Diese Agentur suchte händeringend sehr spezialisierte Programmierer, Standort Düsseldorf oder Österreich.
Wir haben unseren Mitarbeitern wirklich alles geboten, was das Herz vermeintlich begehrt: flexible Arbeitszeiten, Home-Office, täglich frischer Obstkorb, freie Getränke, Open-Space-Atmosphäre, wöchentlicher Masseur, beste technische Ausstattung – einfach alles. Wir haben unsere großen und kleinen Erfolge mit rauschenden Festen gefeiert. Es gab Feierabend-Bier und vieles mehr. Wenn Sie das mit Ihrem täglichen Arbeitserleben vergleichen, werden einige von Ihnen sicherlich staunen, manche es nicht glauben wollen.
Aber ALLE werden sicherlich denken:
„Das müssen doch die glücklichsten Mitarbeiter der Welt gewesen sein.“
Wir dachten, so machen wir die Mitarbeiter glücklich.
Fehlanzeige.
Jetzt kommt allerdings das Problem: Sie waren es nicht!
Sie waren nicht die glücklichsten Mitarbeiter der Welt, nein, sie waren zum Teil sogar wirklich unglücklich. Sie waren auch noch häufig krank und außerdem kursierten „emotionale Viren“, die sogenannte „Brunnenvergifter“ erschufen, das heißt Mitarbeiter, die aus Unzufriedenheit hetzen und intrigieren.
Wir mussten externe Coaches einsetzen, um die Stimmung abzufangen und Schlimmeres zu verhindern. Wir gingen auf jeden kritischen Kommentar, der über uns auf kununu.de geäußert wurde, sehr verständnisvoll ein und versuchten den Trend zu drehen.
Was war da los? Warum schafften wir als Manager es nicht, trotz all dieser tollen Benefits, unsere Mitarbeiter auch zu motivieren?
Sie „brannten“ nicht für die Agentur, zumindest ein größerer Teil nicht. Und wir fühlten uns dementsprechend wirklich hilflos.
Erst ein Standort-Meeting mit allen Mitarbeitern, brachte etwas Klarheit. Dazu zogen wir einen Coach für die Moderation hinzu. Dieser stellte uns Vorstandsmitgliedern vorab eine einfache, kleine Frage, die uns allerdings wirklich zum Nachdenken brachte:
„Warum kommen Ihre Mitarbeiter jeden Morgen hier zur Arbeit? Was, glauben Sie, ist der persönliche Grund?“
Wann haben Sie sich das letzte Mal diese Frage im Bezug auf Ihren Job gestellt? Und wenn Sie jetzt, in diesem Moment darüber nachdenken, zu welchem Ergebnis kommen Sie? Wenn Sie selbst Manager sind, stellen Sie sich diese Frage für Ihre Firma.
Ein kleiner Tipp: Geld sollte nicht die Antwort sein!
Wir haben dann im Anschluss an dieses Standort-Meeting vieles verändert, agile Teams eingeführt, die Transparenz erhöht, aber besonders eines getan, wir haben mehr Verantwortung abgegeben. Das hat signifikant Bewegung in die Situation gebracht.
Nicht Geld motiviert, sondern Transparenz, Mitbestimmung und Eigenverantwortung!
Generation Y und
Generation Z
Vom Unterschied der Generationen:
Und Sie? Sind Sie vorbereitet auf das, was da kommt?
"Ach, so schlimm wird´s schon nicht kommen, das war doch schon immer so!"
Vogel Strauss
Umdenken im Management ist gefragt.
Ja, wir sind das Problem, wir, die aktuell in den Chefsesseln der Unternehmen sitzen und mit ganz anderen Werten und Motivatoren groß geworden sind.
Da galten Leistung, Fleiß, Gehorsam und Disziplin als die Grundwerte für eine zukünftige Karriere. Unsere Eltern waren meist die erste Nachkriegsgeneration und wurden selbst noch von diesen Werten stark geprägt. Wir hingegen erziehen unsere Kinder nach ganz anderen Werten: Achtsamkeit, Toleranz und Wertschätzung stehen hoch im Kurs, genauso die Stärken-orientierte Förderung.
Hinzu kommt, dass sich die heutige Umwelt im Zuge der Digitalisierung komplett geändert hat. Die junge Generation kommt aus einer
„Zuvielisation“, wie meine Frau immer so gerne sagt. Es ist alles im Überfluss vorhanden, man wächst extrem geschützt und behütet auf. Helikopter-Eltern nehmen ihren Kindern dann noch das letzte bisschen Eigenverantwortung ab und bereiten sie leider wenig auf die echte Welt vor. Beliebtheit spiegelt sich in der Anzahl von Facebook-Freunden und Likes wieder. Bestätigung und Anerkennung ist nur eine Frage der digitalen Plattform, alles ist erreichbar. In vielen Fällen ist bereits eine finanzielle Unabhängigkeit im Studentenalter gegeben.
Wir leben in einer „Zuvielisation“ – alles ist im Überfluss vorhanden, alles ist möglich.
All das läuft den Werten und Glaubenssätzen unserer Generation diametral entgegen. Hier kommen sehr junge Menschen, fachlich gut ausgebildet, aus den Hochschulen – meist 3 bis 4 Jahre jünger als unsere Generation, da G8 und der fehlende Grundwehrdienst die Ausbildung massiv beschleunigt haben. Sie kommen mit einer Weltanschauung, die oftmals der tatsächlichen Geschäftswelt nicht entspricht. Sie können oftmals mit Kritik nicht wirklich umgehen und wollen sofortige Erfolge bei ihrem Tun sehen. Durchzuhalten und Dinge wirklich zu Ende zu bringen, ist ihnen kaum vertraut. Sie mussten bislang nie durch schwierige Situationen alleine hindurchsteuern.
Eines möchte im an dieser Stelle allerdings klarstellen: Ich klage diese Generation nicht an, denn sie hat
ganz herausragende Kompetenzen!
Wenn, dann kann man höchstens uns, als beschützende Eltern, einen Vorwurf machen. Aber auch das hilft final ja nicht weiter. Fakt ist, die Erziehungsaufgabe wird letztendlich mehr und mehr im Alltag auf die Manager übertragen. Das ist die entscheidende Information.
Eines möchte im an dieser Stelle allerdings klarstellen: Ich klage diese Generation nicht an, denn sie hatganz herausragende Kompetenzen!
Wenn, dann kann man höchstens uns, als beschützende Eltern, einen Vorwurf machen. Aber auch das hilft final ja nicht weiter. Fakt ist, die Erziehungsaufgabe wird letztendlich mehr und mehr im Alltag auf die Manager übertragen. Das ist die entscheidende Information.
Wir haben die Aufgabe, die neuen Generationen auf das Geschäftsleben, zumindest wie es heute noch ist, vorzubereiten und sie hierzu zu coachen. Ihnen eine Fehlerkultur mit auf den Weg zu geben. Ihnen Perspektiven zu geben und sie selbst zu guten Managern zu machen. Das nennen wir Empowering Leadership!
Das heutige Management muss das Generationenproblem überbrücken und Hilfestellung geben.
Es steht also nun allein die Frage im Raum, was müssen wir tun, um uns selbst dorthin zu entwickeln, zu befähigen? Das ist relativ einfach, die Antwort ist: Wir müssen uns mit uns selbst beschäftigen. Wer Kenntnis über die eigenen Defizite und Ängste hat und eben genau mit diesen professionell umgehen kann, der ist auch in der Lage andere Menschen zu befähigen, sich weiter entwickeln zu können. Niemand ist perfekt und alle können gut mit Situationen umgehen, in denen es unkompliziert läuft. Die Spreu trennt sich erst dann vom Weizen, wenn kritische und herausfordernde Situationen den Rahmen bestimmen.
Diesem Wissen um systemische Aus- und Wechselwirkungen widmen meine Frau und ich uns schon seit langer Zeit in unserer beruflichen Tätigkeit und haben deshalb „Human Culture Architects“ gegründet. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es im Rahmen von Strategie und Kulturberatung in Unternehmen
besonders wichtig ist, sowohl junge als auch gestandene Manager auf eine ganz persönliche Reise in die Welt der Kommunikation und im Zuge dessen auch automatisch zu sich selbst zu schicken.
Denn nur wer sich selbst gut kennt, weiß wo seine Stärken und noch zu entwickelnden Potenziale sind und kann diese Kenntnis auch für seine eigenen Führungsaufgaben im Umgang mit Mitarbeitern anwenden.
Maria Montessori sagte schon: Hilf dem Kind, es selbst zu tun. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern für alle Menschen. Selbstwirksamkeit ist der wichtigste Faktor für Erfüllung und Erfolg.
Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Selbsterkenntnis und der Selbstwirksamkeit.